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Bodenplatte eines Hauses dämmen: So gehen Sie vor

Wenn Sie die Bodenplatte Ihres Hauses dämmen, sparen Sie sowohl Heizkosten als auch Energie. Bei Neubauten empfiehlt sich eine Dämmung unterhalb der Bodenplatte, bei Altbauten eine oberhalb der Bodenplatte. Wir erläutern die unterschiedlichen Varianten zur Wärmedämmung des Fundaments, machen einen Preisvergleich und zeigen, welche Fördermittel es für die Maßnahme gibt.

28.05.2019 - 10:39 Uhr
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Bei Neubauten eignet sich eine Perimeterdämmung am besten – mit etwas handwerklichem Geschick kann man sie sogar selber anbringen und damit Geld sparen.

Foto: JACKODUR Atlas
Inhaltsverzeichnis

Die Bodenplatte zu dämmen ist sehr wichtig, da sie den unteren Abschluss eines Hauses bildet und somit Wärmeverluste verursachen kann. Zum Vergleich: Bei fehlender Dämmung der Bodenplatte müssen Hausbesitzer mit einem durchschnittlichen Heizenergieverlust von fünf bis zehn Prozent rechnen. Um Wärmeverluste zu vermeiden, stehen Ihnen zwei Varianten zur Verfügung: die Dämmung unterhalb der Bodenplatte (von außen) und die Dämmung oberhalb der Bodenplatte (von innen). Die Fachbetriebe in Ihrer Region stehen Ihnen bei der Durchführung und Wahl der Dämmstoffe beratend zur Seite.

Unterhalb der Bodenplatte dämmen

Unter einer Perimeterdämmung versteht man die Außendämmung von Bauelementen, die an das Erdreich angrenzen. Diese Variante der Wärmedämmung eignet sich insbesondere für Neubauten. Dort kann sie mithilfe einer gründlichen Vorplanung zur richtigen Zeit einfach und effizient umgesetzt werden.

Vorgehensweise

Das Dämmen der Bodenplatte von außen läuft in der Regel wie folgt ab: Als Basis dient eine Lage Magerbeton oder Sand, die auf eine Kiesschicht gegeben wird – das dient als Frostschürze. Damit Sie sich in Ihrem Keller auch um eindringende Feuchtigkeit keine Sorgen machen müssen, wird im nächsten Schritt je nach Dämmstoff eine Dichtungsbahn ausgebreitet. Im Anschluss verteilt man die Schalungsbestandteile um die Dämmschicht, damit die erforderliche Resistenz gewährleistet ist. Als wasser- und frostbeständige Dämmstoffe dienen Platten aus Polystyrol (EPS und XPS), Schaumglasplatten oder Schaumglasschotter:

 

  • Der synthetische Dämmstoff Polystyrol (EPS: expandiert, besser bekannt als Styropor/XPS: extrudiert) aus dem Grundstoff Styrol wird in Form von Platten in einigen Lagen auf einer geraden Bodenlage verlegt und mithilfe einer Folie vor Betonwasser bewahrt. Die Platten sind druckresistent und einfach zu handhaben.
     
  • Der mineralische Dämmstoff Schaumglas (Grundstoff: recyceltes Glas) zeichnet sich durch wasserabweisende Eigenschaften aus. Schaumglasplatten sind als beschichtete Bestandteile mit nur einer Lage sehr robust. Sie eignen sich daher hervorragend für die Kelleraußendämmung. 
     
  • Der lose Schaumglassschotter wird in mehreren Schichten ausgeschüttet und verstärkt. Er besteht ebenfalls aus recyceltem Glas und mineralischen Stoffen. Dieses Material eignet sich auch als Drainageschicht unterhalb der Bodenplatte.
Polystyrolplatten

Polystyrolplatten werden in zwei Kategorien unterteilt: XPS und EPS. Dabei ist eine der Witterung ausgesetzten Dämmung nur mit XPS Platten möglich.

Foto: iStock/tanyss
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Um die Perimeterdämmung abzuschließen, wird die Bodenplatte über die dämmende Schicht gegossen. Tipp: Wer handwerklich geschickt ist und sich vorher umfassend informiert, kann die Perimeterdämmung auch selbst durchführen – großes Sparpotenzial!

Gut zu wissen: Während der Konstruktion des Kellerbodens werden die Versorgungs- und Entsorgungsleitungen von Strom, Gas, Wasser und Co. unter Einsatz von Dichtkragen vor aufsteigendem Wasser aus dem Erdreich abgeschirmt. Die Leitungen verlaufen durch die Dämmung und die Bodenplatte und werden inklusive der Dichtung mit Beton befestigt.  

Oberhalb der Bodenplatte dämmen

Wer einen Altbau besitzt, seinen Keller ausbauen oder die energetischen Eigenschaften seines Hauses verbessern möchte, der muss seine Bodenplatte oft noch nachträglich dämmen. In diesen Fällen erfolgt die Dämmung von innen. Da sich dabei die Dämmschicht auf der Bodenplatte befindet und damit die Aufbauhöhe des Kellerbodens ansteigt, muss der Dämmstoff besonders dünn sein. Ansonsten könnten Sie Probleme bekommen, die Türen in Ihrem Haus zu öffnen. Eine sehr gute Möglichkeit zur Wärmedämmung der Bodenplatte von oben sind Vakuumdämmplatten (VIP). Die platzsparenden und innovativen Platten bestehen aus einem offenporigen Stützkern (Kieselsäurepulver) und einer robusten Hülle aus Metallfolie – in ihrem Inneren herrscht ein nahezu perfektes Vakuum. Damit erzielen Vakuumdämmplatten bei einer Dämmstoffdicke von lediglich zwei Zentimetern eine hervorragende Wärmedämmung. Doch Vorsicht: Vakuumdämmplatten dürfen nicht selbst zurechtgeschnitten werden, da sonst der luftleere Raum im Inneren zerstört wird. Aus diesem Grund erfordern die passgenau produzierten Platten deutlich mehr Budget und auch eine gründlichere Vorplanung als herkömmliche Dämmstoffe.

Vakuumdämmplatten

Vakuumdämmplatten haben eine so geringe Wärmeleitfähigkeit, wie sonst kein anderer Dämmstoff.

Foto: iStock/diepre

Vorgehensweise

Der erste Schritt besteht darin, den eventuell vorhandenen Estrich zu beseitigen. Anschließend verlegen Experten die leistungsstarken Vakuumdämmplatten plus Schutzvlies auf der alten Bodenplatte. Dabei kommen auf die Bauherren Kosten von etwa 100 Euro pro Quadratmeter zu. Zum Schluss gibt es einen neuen Estrich sowie einen neuen Bodenbelag.

Die Kosten im Vergleich

Die Wärmedämmung der Bodenplatte von unten beinhaltet Extrakosten in Höhe von 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter – ist jedoch wesentlich kostengünstiger als eine Sanierung. Schließlich sehen sich Bauherren dann mit diversen Unannehmlichkeiten konfrontiert und müssen zum Beispiel den alten Boden erst herausnehmen, bevor sie überhaupt mit dem Dämmen der Bodenplatte beginnen können. Vakuumdämmplatten für die Innendämmung sind im Gegensatz zu gebräuchlichen Dämmstoffen recht teuer – sie kosten zwischen 80 und 120 Euro pro Quadratmeter. Informationen zu den Kosten in Ihrem konkreten Fall liefert Ihnen ein Fachmann in Ihrer Nähe.

 

Fördermittel für das nachträgliche Dämmen der Bodenplatte

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) greift Ihnen beim Dämmen der Bodenplatte mit Fördergeldern unter die Arme. Sobald der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) nach der Sanierung die vorgeschriebene Größe umfasst, bietet Ihnen die KfW entweder einen einfachen Zuschuss oder einen zinsgünstigen Kredit samt Tilgungszuschuss an. Im Detail bedeutet dies: 
 

  • Im Rahmen des KfW-152 Kredits erhalten Sie folgende Förderung: 50.000 Euro/7,5 Prozent Zinsen/7,5 Prozent Tilgungszuschuss.
  • Im Rahmen des KfW-430 Zuschusses erhalten Sie folgende Förderung: 10 Prozent der Kosten (maximal 5.000 Euro).
     

Um eine Förderung der Bank zu bekommen, müssen Sie bereits vor der Sanierung gemeinsam mit einem Energieberater einen Auftrag erstellen. 

Nachhaltiges Dämmen der Bodenplatte

Wer auf einen nachhaltigen Dämmstoff wert legt, für den könnte Schaumglasschotter eine gute Alternative zu Kunststoff sein. Kunststofffreie Baumaterialien werden verstärkt nachgefragt. Im Gegensatz zu synthetischen Dämmmaterialien ist dieser mineralische Stoff aus ökologischer Sicht eine energieeffiziente Lösung. Positiv für die Ökobilanz: Schaumglas wird durch Recycling aus Altglas gewonnen – etwa aus alten Autofensterscheiben. Das Material ist somit äußerst ressourcenfreundlich.


Auch die Entsorgung entlastet die Umwelt, denn Schaumglas kann einfach eingeschmolzen und zum Beispiel in Form von Bauschutt wiederverwendet werden. Der Hauptrohstoff Glas ist zwar kein nachwachsender Rohstoff, allerdings sind alle weiteren zum Einsatz kommenden Stoffe mineralischen Ursprungs – Quarzsand, Feldspat und Natriumkarbonat (aus Kalkstein) – und ausreichend in der Natur vorhanden.


Wenn Sie Polystyrolplatten zum Dämmen verwenden, sollten Sie zumindest darauf achten, dass die Platten frei von HFKW (Fluorkohlenwasserstoffe) sind. Diese Treibhausgase sind sogar noch umweltschädlicher als CO2. Daher sind sie beispielsweise bei der Herstellung von Kühlschränken bereits gegen unbedenklichere Gase ausgetauscht worden.  

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