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Wie Holzhäuser zum Klimaschutz beitragen

Holzhäuser können am Ende nicht nur toll aussehen, sondern auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wichtig ist jedoch dabei, dass bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Das sind die Vorteile von Holzhäusern für das Klima.

Filip Wissert

25.04.2023 - 13:23 Uhr
Holzhaus

Holzhäuser sind optisch ein Hingucker, aber auch die Umwelt freut sich über die schonende Bauweise.

Foto: iStock / Getty Images Plus / urfinguss

Deutschland braucht dringend mehr Wohnraum. Zwar wird in vielen Regionen fleißig gebaut, doch der Wohnungsbau kommt insgesamt nur schleppend voran. Dabei spielen nicht nur steigende Baukosten, Materialknappheit und Fachkräftemangel eine Rolle, sondern auch der Faktor Klimaschutz. Denn die Herstellung von Beton und Stahl ist sehr energieaufwendig und führt damit zu einem hohen CO2-Ausstoß. Laut dem WWF entstehen in Deutschland pro Tonne Zement, der etwa für Beton benötigt wird, rund 587 Kilogramm CO2.

Dabei gibt es eine Variante des Häuserbaus, die den CO2-Ausstoß wesentlich verringert: Häuser aus Holz. Diese werden zwar immer beliebter, sind in Deutschland jedoch immer noch eine Randerscheinung – obwohl Holzhäuser einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Holz statt Stahl und Beton: CO2-Emissionen senken

Nach einer Studie der Yale University in den USA könnte man den CO2-Ausstoß in der Baubranche wesentlich verringern, wenn man statt auf Stahl und Beton auf das Baumaterial Holz zurückgreift. Um bis zu 31 Prozent ließen sich die Kohlenstoff-Emissionen senken, so die Studie.

Das liegt daran, dass Bäume beim Wachstum CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und im Holz speichern. Dort bleibt es so lange gebunden, bis das Holz verbrannt wird. Da dies bei der Nutzung von Holz als Baumaterial nicht der Fall ist, erhält man so einen umweltfreundlichen Baustoff, der zudem nachwachsend ist.

Durch den Bau von Häusern aus Holz vermeidet man also zum einen die Produktion von Treibhausgasen durch die Herstellung von Beton und Stahl und kann zudem mehr CO2 aus der Atmosphäre im Holz binden, indem beispielsweise die (Nutz-)Wälder massiv aufgeforstet werden.

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Hochhäuser aus Holz

Die Zeiten, in denen Holzhäuser mit urigen Blockhütten und gediegene Alpen-Chalets assoziiert wurden, sind längst vorbei. Heutzutage kann man aus Holz ganze Hochhäuser bauen, die sich vom Aussehen her kaum von ihren Verwandten aus Stahl und Beton unterscheiden. Im bayerischen Bad Aibling und in Berlin stehen mit jeweils genau 25 Metern und acht Stockwerken die höchsten Holzhäuser in Deutschland. Und es geht noch höher: In Wien wurde 2018 das 84 Meter hohe Holzhochhaus HoHo eingeweiht, während im norwegischen Brumunddal das weltweit höchste Hochhaus aus Holz mit 85,4 Metern in die Höhe ragt.

Holz als Baustoff hat also durchaus das Potenzial, Stahl und Beton als Baumaterial zu ersetzen und den Gebäudebau klimafreundlicher zu gestalten – unter einer Voraussetzung. Das für den Bau eingesetzte Holz muss aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen.

Klimaschutz nur bei nachhaltig bewirtschafteten Wäldern

Kritiker führen hier nämlich zu Recht an, dass Holz als Baustoff nicht zu einem Kahlschlag von Wäldern führen dürfe, da diese für den Umwelt- und Klimaschutz unverzichtbar sind. Auf keinen Fall dürfen für die Gewinnung von Holz als Baumaterial wertvolle Naturgebiete zerstört und uralte Wälder gerodet werden.

Das Problem dabei: Je beliebter Holz als Baumaterial wird, desto mehr Bäume werden dafür benötigt. Weil es in Deutschland jedoch nicht genügend Nutzwälder mit zertifizierter, nachhaltiger Bewirtschaftung gibt, muss das Holz bei wachsender Nachfrage am Ende womöglich aus Ländern importiert werden, die keine oder nur mangelhafte Nachhaltigkeitsstrategien verfolgen.

Hier könnten am Ende zerbrechliche Biotope zerstört und der Umwelt und dem Klima massiv geschadet werden, wie es bereits jetzt schon in nicht wenigen Regionen der Welt geschieht. Ein Holzhaus wäre in diesem Fall langfristig nicht weniger klimaschädlich als ein Haus aus Beton und Stahl.

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