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Wärmepumpe: Streit wegen der Lautstärke?

Die Wärmepumpe wird als alternatives und umweltfreundliches Heizsystem immer beliebter. Doch gerade die Luftwärmepumpe hat einen entscheidenden Nachteil: Die Lautstärke. Diese Punkte müssen Sie beachten, damit es nicht zum Streit mit den Nachbarn kommt.

Filip Wissert

12.04.2024 - 13:58 Uhr
Wärmepumpe

Wärmepumpen werden als umweltfreundliches Heizsystem immer beliebter. Nachteil: Die Lautstärke kann zum Nachbarschaftsstreit führen. Wir verraten, wie Sie das verhindern können.

Foto: iStock / Getty Images Plus / Sevda Ercan

Die Wärmepumpe gewinnt aus der Wärme der Umwelt Energie und nutzt diese für die Heizung und die Warmwasseraufbereitung. Dabei greift die Wärmepumpe auf drei unterschiedliche, aber allesamt umweltfreundliche Ressourcen zurück: Wasser, Erde oder Luft. Besonders die Luftwärmepumpe ist dabei für viele Eigentümer die erste Wahl, da die Anschaffungskosten niedriger sind, keine Genehmigung benötigt wird und die Pumpe auch auf kleineren Grundstücken gut eingesetzt werden kann.

Die Luftwärmepumpe hat jedoch einen Nachteil: Sie ist lauter als die anderen Wärmepumpen. Je nach Produkt und Hersteller beträgt die Lautstärke dieser Pumpen durchschnittlich 50 bis 65 Dezibel. Damit der Lärm den Frieden mit den Nachbarn nicht durcheinanderwirbelt, sollten Sie diese Dinge beachten:

Lautstärke: Grenzwerte in Wohngebieten

Ruhe ist was Schönes, aber natürlich lassen sich Lärm und Geräusche nicht verhindern. Straßen, Eisenbahnstrecken und viele weitere Faktoren spielen hier eine Rolle. Um die Menschen vor einer zu großen Lärmbelästigung zu schützen, gelten in Deutschland eine Reihe von Grenzwerten. In „Allgemeinen Wohngebieten“ liegen die Grenzwerte tagsüber bei etwa 55 Dezibel und nachts bei 40 Dezibel. In „Reinen Wohngebieten“ sind die Grenzwerte tagsüber etwa 50 Dezibel und nachts 35 Dezibel. Wiederum andere Grenzwerte gelten für Mischgebiete und urbane Gebiete.

Möchten Sie sich eine Luftwärmepumpe anschaffen, müssen Sie also zunächst herausfinden, welche Grenzwerte für Geräusche in Ihrer Nachbarschaft gelten. Neben Krankenhäusern und Pflegeheimen oder in Kurgebieten gelten nochmals strengere Grenzwerte von 45 dB (tagsüber) und 35 dB (nachts).

Frau schaut aus Fenster

Nachbarn, die sich durch den Betrieb von Wärmepumpen im Sommer gestört fühlen, sind keine Seltenheit.

Foto: Moment / Abraham Gonzalez Fernandez

Der geeignete Standort für die Wärmepumpe

Möchten Sie mit Ihrer Wärmepumpe aus Luft Wärme gewinnen, müssen Sie einen geeigneten Standort in Ihrem Garten finden. Allgemeine gesetzliche Vorgaben gibt es hier nicht. Um selbst möglichst vor dem Lärm der Luftwärmepumpe geschützt zu sein, stellen viele Eigentümer die Pumpe an die Grundstücksgrenze. Dies führt jedoch oft zu Streit mit den Nachbarn, die die zusätzlichen Geräusche nicht hinnehmen wollen.

Zwar gibt es keine allgemeinen gesetzlichen Vorgaben, für die meisten Gerichte fällt die Wärmepumpe jedoch klar unter die Abstandsflächenvorschriften in der Bauordnung. Da die Wärmepumpen und insbesondere die Luftwärmepumpen Geräusche von sich geben, müssen diese einen Mindestabstand von drei Metern zur Grundstücksgrenze aufweisen. Wird dieser Mindestabstand nicht eingehalten, haben Nachbarn die Möglichkeit, diesen für die Wärmepumpe gerichtlich durchzusetzen.

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Was tun, um Geräusche durch die Luftwärmepumpe zu vermeiden?

Für eine friedliche Nachbarschaft können Sie einige Maßnahmen durchführen, damit die Luftwärmepumpe weniger Lautstärke verursacht. Dazu gehören insbesondere:

  • Wärmepumpe nicht zu nah vor Wänden aufstellen, da diese Schall reflektieren und die Lautstärke erhöhen. Optimal ist ein Abstand zwischen zwei und vier Metern zu Hauswänden und ähnlichen Flächen.
  • Nachtbetrieb: Je nach System der Wärmepumpe speichern diese Wärme im Gebäude. Dadurch kann die Leistung über Nacht und damit auch die Lautstärke der Wärmepumpe gesenkt werden.
  • Schutz vor Schall: Einige Hersteller bieten zusätzlich Einhausungen oder Hauben an, die den Schall der Wärmepumpe dämpfen und so weniger Lärm verursachen.
  • Viel Grün im Garten: Hecken, Büsche, Bäume und andere dichte Bepflanzungen sind generell ein effektiver Schutz vor Lärm – sowohl für Sie als auch für die Nachbarn.
  • Abstand halten: Die effektivste Maßnahme gegen Lärm und Geräusche durch die Wärmepumpe ist Abstand. Stellen Sie die Wärmepumpe so weit wie möglich von Ihren Nachbarn und Ihrem eigenen Haus auf. Bereits ab drei Metern Entfernung sinkt die Lautstärke einer Luftwärmepumpe von 50 bis 65 dB auf weniger als 45 dB.
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