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Darum werden Heizkosten fällig, auch wenn Sie nicht heizen

Bei den steigenden Energiepreisen fragen sich Verbraucher, ob sie ihre Heizung überhaupt aufdrehen sollen. Doch selbst wenn Sie kaum oder gar nicht heizen würden, müssten Sie Heizkosten zahlen.

Linh Le Thanh Vu

28.11.2022 - 12:40 Uhr
Heizung

Sie heizen kaum oder gar nicht, müssen aber trotzdem mehr Heizkosten als gedacht zahlen? In Mehrfamilienhäusern kann das durchaus passieren, da Grundkosten zu einem gewissen Prozentsatz auf alle Parteien umgelegt werden.

Foto: iStock / Getty Images Plus / Bastian Weltjen

Werden die Thermostate der Heizung heruntergedreht oder zumindest auf die Frostschutzeinstellung (Schneeflocke) gestellt, müssten für Mieter doch eigentlich nur sehr geringe Heizkosten anfallen – so zumindest der erste Gedanke. Doch das stimmt leider nicht. Denn selbst wenn Sie die Heizung in Ihrer Wohnung nicht aufdrehen, müssen Sie Heizkosten zahlen. Wir erklären den Grund.

Das sagt das Gesetz

Laut § 7 Abs. 1 der Heizkostenverordnung (HeizkostenV) darf der Vermieter die Heizkosten um bis zu 70 Prozent nach Verbrauch verteilen. Das heißt, bei einer Betriebskostenabrechnung sind mindestens 70 Prozent der aufgeführten Heizkosten selbst verursacht (Verbrauchskosten), 30 Prozent können Gemeinschaftskosten beziehungsweise Grundkosten sein, die allen Mietern im gleichen Maße – beziehungsweise anhand der Wohnfläche – auferlegt werden.

Muss ich Heizkosten zahlen, wenn ich nicht heize?

Ja. Zumindest, wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus mit Fernwärmeanschluss oder einer zentralen Heizungsanlage, die alle Mietparteien mit Wärme versorgt, wohnen.

Mieter darf Änderung verlangen

Die Höhe des Verteilungsschlüssels ist allerdings recht flexibel. Er kann laut Gesetz zwischen 50 und 70 Prozent liegen und vom Vermieter festgelegt werden. Ist der Mieter damit nicht einverstanden, so kann er eine Änderung einfordern, wie ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH, Urteil vom 16.1.2019, Az.: VIII ZR 113/17) besagt.

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Warum werden die Kosten auf alle verteilt?

Ein Anteil der Heizkosten wird vom Vermieter auf alle Mieter verteilt, weil es Kosten sind, die durch den Betrieb der Anlage anfallen. Dazu zählen beispielsweise die Stromkosten für die Heizungsanlage, die Kosten für Wartung, Reparatur oder auch die Gebühren für den Schornsteinfeger sowie die Lieferung des Brennstoffes – diese Posten sind der Heiznebenkostenverbrauch.

Auch Wärmeverluste sowie die Lage der Wohnung sind Faktoren, die in die Grundkosten mit reinspielen. Die Gründe: Mieter, die mehrere Außenwände haben, haben tendenziell einen höheren Heizenergieverbrauch. Und auch leer stehende Nachbarwohnungen können den Heizenergieverbrauch erhöhen. Auf beide Faktoren haben die betroffenen Mieter keinen Einfluss, weshalb die dafür anfallenden Kosten auf alle solidarisch verteilt werden können.

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