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Schrauben ausbohren: Praktische Tipps und Anleitung

Ist der Schraubenkopf defekt – egal ob abgebrochen, rundgedrehter Kopf oder ein durchdrehendes Gewinde – benötigt es eine Lösung, um die beschädigte Schraube zu entfernen. Das Ausbohren der Schraube ist dabei oft das Mittel der Wahl, wenn nichts anderes funktioniert. Wie man Schrauben ausbohrt, erklären wir hier.


26.02.2024 - 11:09 Uhr
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Schrauben ausbohren

Ein Schraubenkopf ist abgebrochen oder das Gewinde ist durchgedreht? Wir erklären, wie man Schrauben ausbohrt.

Foto: Robert Lowdon/ Moment/ gettyimages
Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste in Kürze

  • Effektive Lösungen vor dem Ausbohren einer Schraube sind der Einsatz einer Wasserpumpenzange, eines Gummibands oder das Herstellen eines Schlitzes in der Schraube.
  • Vor dem Ausbohren muss der Schraubenstumpf glattgeschliffen und dann angekörnt werden.
  • Beim Ausbohren bohrt man mittig ein Loch in das Gewinde der Schraube.
  • Mit einem Schraubenausdreher und einem Windeisen dreht man die Schraube aus dem Werkstück heraus. 

Gründe für das Ausbohren von Schrauben

Ärgerlich, wenn man etwas schrauben will – egal, ob rein oder raus – und stellt fest, dass der Schraubenkopf von vielen Versuchen bereits defekt ist. Manchmal bricht die Schraube einfach irgendwann ab. Gründe dafür können Korrosion oder Rost, minderwertiges Material oder auch ein zu hohes Anzugsmoment beim Akkuschrauber sein. Damit die Arbeiten weitergehen können, muss die Schraube aber raus.

Tipp:

Die meisten Schrauben sind rechtsdrehend, also im Uhrzeigersinn. Zum Entfernen muss man sie daher gegen den Uhrzeigersinn drehen. Achtung bei Schrauben mit Linksgewinde, diese dreht man im Uhrzeigersinn heraus.

Alternativen zum Ausbohren von Schrauben

Bevor man eine Schraube ausbohrt, sollte man alternative Lösungen probieren und erst als letzte Maßnahme zum verhältnismäßig aufwendigen Ausbohren greifen. Zudem eignen sich nicht alle Schrauben zum Ausbohren, beziehungsweise Aufbohren. Bevor man daher zum Bohrer greift, muss man prüfen, ob das Ausbohren überhaupt sinnvoll ist.

Lösung 1: Zange zum Entfernen der Schraube

Ragt bei einer festsitzenden Schraube noch ein Stück heraus, nutzt man eine Wasserpumpenzange. Voraussetzung ist allerdings, dass sich der Stumpf mit einer Zange greifen lässt. Sobald die Zange angesetzt ist, dreht man – je nach Gewinde der Schraube – nach links und versucht so, sie zu entfernen.

Lösung 2: Gummiband, wenn der Bit nicht mehr greift

Ist der Schraubenkopf durch den Bit rundgedreht, führt das dazu, dass der Bit durchdreht. Besonders bei Kreuzschlitzschrauben oder auch Schrauben mit Innensechskantkopf ist das schnell mal der Fall. Legt man ein Gummiband, zum Beispiel ein Einmachgummi, zwischen Bit und Schraube, ist dies oft ausreichend, damit der Bit wieder greift und die Schraube sich ausdrehen lässt.

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Lösung 3: Schlitzschraube herstellen

Ist von der Schraube noch ein ausreichend großer Stumpf vorhanden und die Schraube ist nicht zu klein, lässt sie sich zur Schlitzschraube umfunktionieren. Mithilfe einer Metallsäge, einem Dremel mit Trennscheibe oder einem Winkelschleifer (bei Schrauben mit einem größeren Durchmesser) schneidet man einen kleinen Schlitz in die Oberseite der Schraube. Mithilfe eines Schlitzschraubendrehers dreht man die Schraube dann wieder heraus.

Tipp:

Sitzt anstelle der Schraube eine Mutter fest, so ist der Mutternsprenger das ideale Werkzeug. Der Mutternsprenger sorgt mit einem Keil dafür, dass die Mutter aufgesprengt wird, also auseinanderbricht.

Anleitung zum Ausbohren von Schrauben

Benötigtes Werkzeug

  • Akkuschrauber oder Bohrmaschine mit Metallbohrer in verschiedenen Größen
  • Körner und Hammer
  • Metallfeile
  • Schraubenausdreher oder Linksausdreher und Windeisen
  • Schneidöl als Kühlschmiermittel beim Bohren

Schritt 1: Schraube zum Bohren vorbereiten

Für die Bohrung muss zuerst die Schraube so vorbereitet werden, dass man einen Bohrer ansetzen kann. Dazu feilt man die Oberseite des Schraubenstumpfes glatt, insbesondere dann, wenn durch Abbrechen Kanten und Spitzen übrig sind. Danach körnt man sie mittig mit Körner und Hammer an, damit der Bohrer einen Ansetzpunkt hat. Wichtig ist hierbei, genau die Mitte zu treffen. Mit einem seitlich versetzten Bohrloch sorgt man beim Bohren für eine Beschädigung des Gewindes der Schraube und kann sie nicht mehr entfernen. 

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Schritt 2: Schraube ausbohren

Für das Aufbohren nutzt man einen Bohrer, dessen Durchmesser maximal halb so groß ist wie der Durchmesser der Schraube. Genaue Informationen zum passenden Bohrdurchmesser für den Schraubendreher oder Linksausdreher finden sich bei dessen Herstellerangaben. Je nach Größe der Schraube ist es aber sinnvoll, mit einem kleineren Durchmesser das Loch vorzubohren. Damit man möglichst gerade in die Schraube bohrt, empfiehlt sich der Einsatz einer Ständerbohrmaschine.

Schritt 3: Einsatz von Schraubenausdreher und Windeisen

Den Schraubenausdreher als Werkzeug fixiert man nun im Windeisen und setzt den Ausdreher auf das Bohrloch. Wichtig ist, dass der Schraubenausdreher gegensätzlich zur Schraube drehend ist. Da die meisten Schrauben rechtsdrehend sind, benötigt es in den meisten Fällen einen linksdrehenden Schraubenausdreher. Den Schraubendreher dreht man dann linksdrehend hinein. Durch die konische Form arbeitet er sich langsam in das Bohrloch der festsitzenden Schraube hinein, bis die Reibung zu hoch wird und die Schraube sich zusammen mit dem Schraubenausdreher ausdreht.

Tipp: Kriechöl und Rostlöser

Bei allen Methoden wirkt Kriechöl unterstützend, da es dafür sorgt, dass Gewinde und Werkstück sich besser voneinander entfernen lassen. Handelt es sich um eine rostige Schraube, ist Rostlöser eine Alternative zum Kriechöl. Bei Rostlöser gilt „viel hilft viel“, damit sich der Rost löst und die Schraube wieder dreht.

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