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Tiefgarage bauen: Vorteile und Nachteile

Für den Fall, dass Sie beim Neubau Ihres Hauses sowieso einen Keller planen und noch keine Ahnung haben, wo Sie für Ihr Fahrzeug einen Stellplatz finden, wäre es eine mögliche Lösung, eine Tiefgarage zu bauen. Und zwar nicht nur bei einem Mehrfamilienhaus, sondern auch bei einem Einfamilienhaus kann die Kellergarage eine Option sein. Welche Vorteile, Nachteile und Kosten es mit sich bringt, ein Parkdeck im Untergrund zu errichten, und was Sie beachten sollten, lesen Sie hier.


09.08.2022 - 08:49 Uhr
Tiefgarage

Vor dem Bau einer Tiefgarage sollten die Vor- und Nachteile gründlich abgewogen werden. Denn diese Bauform eignet sich nicht für jedes Grundstück.

Foto: iStock / Getty Images Plus/ RomanBabakin
Inhaltsverzeichnis

Eine Tiefgarage zu bauen ist ein aufwändigeres Projekt, dessen Voraussetzungen nicht auf jedem Grundstück gegeben sind. Ideal für den Bau einer Tiefgarage oder einer in den Keller integrierten Garage, sind Plätze in Hanglage.

Vorteile einer Tiefgarage

  • Schutz des Autos vor Hitze, Kälte, Hagel, Diebstahl und Vandalismus
  • Optimale Nutzung des Grundstücks, weil unter dem Wohnbereich gebaut wird – keine Landverschwendung und kein ungenutzter Kellerbereich
  • Gute Belüftung des Parkhauses unter der Erde, vor allem für Oldtimer wichtig
  • Kurze Wege vom Haus bis in die Tiefgarage
  • Trockenen Fußes von der Wohnung ans Auto
  • Anmietung oder Kauf eines Stellplatzes in einer Tiefgarage häufig preiswerter als oberirdische Plätze

Nachteile einer Tiefgarage

  • Je nach Grundstück und Planung gibt es unter Umständen zwar rechtlich zulässige, aber dennoch relativ eng geschnittene Stellplätze oder, alternativ, weniger Platz im Keller, den man nutzen kann
  • Viele Auflagen des jeweiligen Bundeslandes zum Thema Brandschutz müssen beachtet werden, zum Beispiel Feuerschutztüren zum Kellerbereich hin
  • Gute Dämmung zum Keller hin und in Richtung Wohnbereich ist unerlässlich
  • Individuelles Gefühl bei Duplex-Plätzen und Multiparking, also Autos, die übereinander geparkt werden
  • Mögliche technische Probleme bei Duplex-Stellplätzen
  • Tiefgaragen sind hoher mechanischer Belastung ausgesetzt, Pfusch am Bau fällt zwar schnell auf, kann aber nur schwer behoben werden und bringt Probleme am ganzen Haus
  • Zufahrt von der Straße in die Tiefgarage braucht viel Platz auf dem Grundstück – sonst wird sie zu steil
  • Regenwasserkanal kann zu stehendem Wasser auf der Rampe führen
  • Tiefgarage kann leicht überschwemmt werden
  • Schnee und Eis auf der Rampe sind gefährlich, allerdings kann eine beheizte Rampe die Gefahr mindern
  • Eine Tiefgarage aus Beton zu bauen ist teurer als der Bau einer oberirdischen Garage
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Auto steht in einer Pfütze

Wer eine Tiefgarage plant, sollte auch die Wetterbedingungen bedenken. Starker Regenfall sollte in der Tiefgarage keine Probleme bereiten. 

Foto: iStock / Getty Images Plus/ Cunaplus_M.Faba

Was gibt es bei der Baugenehmigung für die Tiefgarage zu beachten?

Der Bau einer Tiefgarage oder einer in den Kellerbereich integrierten Garage ist immer genehmigungspflichtig – anders als bei einer oberirdischen Garage, die nicht eine Baugenehmigung braucht. Wenn Sie eine Tiefgarage bauen möchten, dann sollten Sie die Baubehörde so früh wie möglich darüber informieren und im Bebauungsplan überprüfen, ob Ihr Wunsch überhaupt umgesetzt werden kann. In manchen Gebieten geht es aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des Hochwasserrisikos nämlich nicht.

Wer eine Tiefgarage bauen möchte, sollte ebenfalls beachten, dass die Garagenverordnung besagt, ein unterirdischer Stellplatz müsse mindestens fünf Meter lang und, wenn er an beiden Längsseiten offen ist, eine Breite von 2,3 Metern hat. Sollte nur eine Längsseite begrenzt sein, sind es 2,4 Meter und wenn beide Längsseiten geschlossen sind, muss der Parkplatz 2,5 Meter Breite aufweisen. Da geht Ihnen unter Umständen viel Platz im Keller verloren.

Die Kosten einer Tiefgarage

Wie bei so vielen Baukörpern hängen, auch wenn Sie eine Tiefgarage bauen, die exakten Kosten für das Projekt von den Wünschen und Anforderungen ab, die Sie haben, sowie von den Gegebenheiten vor Ort. Bei der Planung eines unterirdischen Stellplatzes für Ihr Auto spielen folgende Kostenpunkte eine Rolle:

  • Bodengutachten
  • Erdaushubarbeiten: Egal ob Bodenplatte oder geplanter Keller, bei einem Hausbau fallen immer Erdaushubarbeiten an. Für den Bau einer Tiefgarage wird also nur tiefer gegraben beziehungsweise recht das Ausheben des Bodens.
  • Tiefgeschosswände
  • Tiefgeschossdecke
  • Weiße Wanne, schwarze Wanne oder braune Wanne zur Abdichtung der Außenwände, je nach Grundwasserhöhe und Bodengutachten
  • Größe der Tiefgarage – reicht der Parkplatz für ein Auto, möchten Sie mehrere PKWs dort abstellen oder brauchen Sie auch noch Stellplätze für Motorräder?
  • Eventueller Einbau eines Multipark-Systems
  • Rampe mit Abdichtung, Befestigung und eventueller Beheizung
  • Entlüftungssystem, Brandschutz und Dämmung
  • Bodenplatte aus Ortbeton, um dem Druck des Erdreichs und dem Grundwasser zu trotzen
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All diese Punkte zusammengenommen bilden die Kosten für den Bau einer Tiefgarage. Als groben Richtwert können Sie mit 1600 Euro pro Quadratmeter Tiefgarage rechnen – wenn es sich um einen Stellplatz handelt, der komplett unter Tage liegt. Wer hingegen eine Garage auf der Höhe des Kellers baut, sollte sich an den durchschnittlichen 22.000 Euro für den Keller eines 150 Quadratmeter großen Hauses orientieren, auf die noch rund 10.000 Euro für die Erfüllung besonderer Vorgaben draufgeschlagen werden. Je nach Ausstattung und geographischen Gegebenheiten kann, wenn Sie eine Tiefgarage bauen, der Parkplatz für ein Auto bis zu 52.000 Euro kosten.

In einem Mehrfamilienhaus sollten Sie bei der Berechnung der Kosten für eine Tiefgarage nicht außer Acht lassen, dass das unterirdische Parkdeck Folgekosten mit sich bringt. Etwa die Installierung und Wartung eines möglichen Multipark-Systems. Aber mit Sicherheit die Einfahrtkontrolle, die installiert, gewartet und für deren Strom bezahlt werden muss.

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