Mit dem Anstieg der Materialpreise droht Bauherren und Heimwerkern ein Preisschock. Die dynamischen Preissteigerungen gehen hauptsächlich auf die Corona-Pandemie zurück.
Seit dem vierten Quartal 2020 steigen die Preise von Baustoffen wie Holz, Dämmstoffe und Stahl, wie der Zentralverband Deutsches Baugewerbe mitteilte. Die Hauptursache sieht er in der Corona-Pandemie. Ein Hausbau in Corona-Zeiten wird daher zu einer zusätzlichen Herausforderung. Einen weiteren Grund sieht der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V. auch in der Abhängigkeit von den internationalen Rohstoffmärkten.
Der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe nennt die Corona-Pandemie als Grund für die Preisentwicklung: „Im Zusammenhang mit der weltweiten Ausbreitung der Pandemie wurden im ersten Halbjahr 2020 infolge des Nachfrageeinbruchs weltweit Produktionskapazitäten heruntergefahren.“ Mit der Konjunktur in China im dritten Quartal 2020 sei die Nachfrage schneller gestiegen, als die Produktionskapazitäten hochgefahren werden können. „Das Anfahren der Produktionskapazitäten im vierten Quartal wurde zudem durch den Wintereinbruch in den USA erschwert.“
Hinzu kommen unerwartete Verschiebungen der internationalen Nachfrage, Unfälle in Fabriken und Lieferungsengpässe durch Ausfälle.
Es mag Lieferprobleme geben. Aber wir haben den Verdacht, dass einige Produzenten von Rohstoffen und Vorprodukten die Pandemie nutzen, um ihre Rendite zu verbessern
Gegenüber September 2020 verzeichnete die Branche laut dem Statistischen Bundesamt Preiserhöhungen bei Holz um etwa 15 bis 20 Prozent. Die Preise für Mineralölerzeugnisse stiegen um 15 Prozent und bei Betonstahl sogar um fast 30 Prozent. Auch die Preise für Dämmstoffe stiegen im April um 50 Prozent.
Die Preiserhöhung trifft aber auch alle anderen Materialien auf dem Markt, so auch Produkte aus dem Bereich Mörtel und Putz, Lacke, Farben und selbst Farbeimer.
Die Märkte werden sich in absehbarer Zeit wahrscheinlich nicht entspannen. Bauherren müssen daher damit rechnen, dass die Gesamtkosten ihres Neubaus höher werden. Daher fordert Pekleppa, dass in Deutschland vermehrt Kies, Sand und Gips abgebaut werden müssen. Auch Dr. Riechers vom VDPM spricht sich für eine Grundversorgung aus: „Wenn ganze Branchen aufgrund extremer Umweltstandards in Europa nicht mehr produzieren können, geraten wir vollständig in die Abhängigkeit.“
Wenn Sie sich momentan in einem Bauprojekt befinden, müssen Sie mit Lieferengpässen und unerwarteten Preiserhöhungen rechnen. Falls der Hausbau noch in Planung ist, schadet es nicht, sich zu informieren, wie man ein Haus preiswert bauen kann.
Bei Lieferengpässen müssen Bauherren laut Andreas May vom Bauherren-Schutzbud e.V. (BSB) aufmerksam werden. Gerade kleine Betriebe könnten in der Regel nicht einfach auf Lagerbestände zugreifen und würden nach Bedarf bestellen. „Wenn eine Baufirma ein Ersatzprodukt anbietet, sollten Bauherren dringend mit einem unabhängigen Sachverständigen prüfen, ob der Einsatz geeignet ist. Bei unvorhergesehenen Wechselwirkungen drohen Spätfolgen und Schäden, die Bauherren teuer bezahlen könnten“, so May.
Aufgrund von steigenden Baupreisen müssen Bauherren mit zwei bis drei Prozent Mehrkosten rechnen. Bei bestehenden Verträgen müssen Sie allerdings vorsichtig sein. Der BSB-Vertrauenanwalt Wendelin Monz verweist darauf, dass bei einem abgeschlossenen Vertrag die Preise fest vereinbart seien. Deshalb sollten Sie bei Nachträgen seitens der Firmen einen Fachanwalt hinzuziehen.
Da neben den Lieferschwierigkeiten die Preise in nächster Zeit nicht nennenswert sinken werden und die Handwerksbetriebe ebenfalls davon betroffen sind, lohnt es sich, kostenintensive Projekte nach hinten zu schieben. Stillstand auf den Baustellen wird eine unvermeidbare Konsequenz.
Auf dem Weg zum Neubau ist einer der ersten und wichtigsten Schritte das genaue Studieren des Bebauungsplans. Entwickelt wird dieser aus dem übergeordneten Flächennutzungsplan heraus. Im Gegensatz zum verbindlichen Bauleitplan ist der Flächennutzungsplan mit seiner Darstellung ausschließlich behördenverbindlich. Im Bebauungsplan legen Gemeinden fest, auf welche Art und Weise Grundstücke bebaut, bepflanzt und benutzt werden dürfen, welche Eigenschaften die Gebäude aufweisen müssen und welche Abstände einzuhalten sind.
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