Polyurethan trägt zu unserem täglichen Komfort bei, macht das Leben einfacher und Dinge leichter. Der Kunststoff, der aus mehreren Chemikalien synthetisiert wird, findet Anwendung in beinahe jedem Lebensbereich. Da stellt sich die Frage: Wie giftig ist Polyurethan? Und wie sieht es bei den Produkten aus, die aus dem Kunststoff hergestellt werden? Die Antworten gibt es jetzt.
Polyurethan (PU) ist ein Kunstharz oder ein Kunststoff der Urethan-Gruppe, der hart, weich, flexibel oder steif sein kann – und dabei fast so leicht wie Luft ist. Je nach Vernetzung zählt Polyurethan zur Gruppe der Duroplaste, der Elastomere oder auch der Thermoplaste. In der Europäischen Union werden jährlich rund zwei Millionen Tonnen des Kunststoffs hergestellt.
Polyurethan entsteht durch eine chemische Reaktion zwischen einem Isocyanat, beziehungsweise einem Diisocyanat, sowie einem Polyol. Diese beiden Stoffe, also das Isocyanat und das Polyol, gibt es in so vielen Varianten, dass die daraus synthetisierten Polyurethane ganz verschiedene Eigenschaften und Festigkeitsgrade haben können. Welche Eigenschaften ein Polyurethan hat, hängt von den Polykomponenten ab. Diese Chemikalien bestimmen, ob das Ergebnis ein fluffiger Schaum ist oder ein stabiler Kern in einer Matratze.
Bei der Herstellung von Polyurethan kommen aminbasierte Katalysatoren oder Metallsalze als Katalysator zum Einsatz. Als Treibmittel werden Pentan und Wasser benutzt.
Weil Polyurethan so unterschiedliche Formen annehmen kann und die Produktion des Kunststoffs recht preiswert ist, wird es zur Herstellung vieler Produkte des täglichen Gebrauchs benutzt. Polyurethan kann mittlerweile auch Gegenstände aus Metall oder Gummi ersetzen, beispielsweise in Fahrzeugen, die dadurch leichter werden und weniger Kraftstoff benötigen.
Je nach Zusammensetzung der Ausgangsstoffe der Diisocyanate und des Polyols kann Polyurethan kurzzeitig einer Temperatur von bis zu 250 Grad Celsius standhalten.
Zu den Dingen, die unter anderem aus Polyurethan hergestellt werden, zählen Komponenten-Schaum (Montageschaum), Hartschaum, Füllungen von Matratzen, Klebstoff, Lacke, Beschichtungen für Regenjacken, Dämmungen für Gefriergeräte und Kühlschränke, Haushaltsschwämme, Kissenfüllungen aus Schaumstoff, Beschichtungen für Handschuhe, Surfbretter, Polsterungen von Möbeln. Die synthetischen Textilfasern finden sogar im Gesundheitsbereich als Schaumstoff-Klebe-Wundverbände Verwendung.
Aber auch als Dämmstoff im Bau sowie als Schallschutz ist Polyurethan im Gebrauch. Dabei werben Polyurethan-Produzenten damit, dass es nur ein Jahr lang dauere, bis eine Hausdämmung aus Polyurethan die Menge an Energie in Haus eingespart habe, die es zu ihrer Herstellung benötige.
Der Polyurethan-Hartschaum, auch PIR-, PUR- oder PU-Hartschaum genannt, bildet die Basis für PU-Dämmplatten. Der geschlossenzellige Dämmstoff schafft sowohl einen Wärmeschutz als auch einen Schutz gegen Feuchtigkeit für das Gebäude und findet somit Verwendung als Verbundelement, als Blockware oder Sandwichelement. Besonders geschätzt wird, dass Polyurethan keine Schimmelbildung unterstützt.
Die deutsche Produktnorm DIN 4108-10 sowie die Norm DIN EN 13165 legen die Anwendung von Polyurethan-Hartschaum als Dämmstoff fest.
Das PU-Material hat den Vorteil, dass es auch bei Belastung formstabil bleibt und seine Funktionstüchtigkeit behält. Schon eine geringe Materialdicke sorgt zudem für eine hohe Wärmeleitfähigkeit: Polyurethan-Dämmungen sind in den Wärmeleitfähigkeitsstufen 023 bis 029 eingestuft. Im Hinblick auf den Brandschutz sind PU-Dämmstoffe ebenfalls gut und erfüllen die Standards der DIN 4102-1 in den Kategorien B2 (im Brandfall normalentflammbar) sowie B1 (im Brandfall schwerentflammbar). Die Gefahr von Glimmbränden besteht bei Dämmmaterial aus Polyurethan nicht.
Aussagen zum Energie- und Ressourceneinsatz, der Wärmedämmleistung, dem Raumgewicht und der Lebensdauer finden Verbraucher auf den Polyurethan-Dämmstoffen, die das Siegel der Umwelt-Produktdeklaration EPD tragen.
Ein großer Nachteil des Polyurathens ist, dass Isocyanat, also einer der Rohstoffe, der als wichtigster Ausgangsstoff dient, um Polyurethan herzustellen, hoch giftig ist. Während des Herstellungsprozesses, also während der Verarbeitung der Chemikalien sowie während der Verarbeitung des puren Polyurethans, können gesundheitsgefährdende Stoffe freigesetzt werden.
Die Monomere im Isocyanat stehen im Verdacht, Krebs auszulösen und Allergien zu verursachen. Toluylendiisocyanat (TDI), eines der möglichen Diisocyanate, aus denen das Polyurethan synthetisiert ist, kann Lungenschäden verursachen, weil die Chemikalie bei Raumtemperatur verdampft.
Ist Polyurethan folglich giftig für Menschen? Schadet es unserer Gesundheit? Während der Herstellung des Kunststoffs, lautet die Antwort definitiv „Ja“. In verarbeiteter Variante, also wenn es in der gewünschten Form als Schaum oder als harte Füllung, beispielsweise in einer Matratze, vorliegt, ist Polyurethan nicht mehr giftig.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchte, sollten Sie beim Kauf von Dämmstoffen aus Polyurethan darauf achten, dass das Material vom Frauenhofer Institut schadstoff- sowie emissionsgeprüft ist und das Umweltzeichen „pure life“ trägt. Dadurch werden Ausdünstungen und giftige Dämpfe vermieden, die auf Dauer gefährlich für die Gesundheit sein können.
Schutzbrille, Schutzmaske und Handschuhe gehören zum Mindestschutz, wenn reines Polyurethan hergestellt oder verarbeitet wird. Nur speziell geschulte Experten dürfen dieses Verfahren übernehmen und die Verbindung der Chemikalien muss in einer dafür zugelassenen Struktur erfolgen. Bei der aktiven Verarbeitung von Produkten, in denen Polyurethan bereits enthalten ist, wie zum Beispiel das Auftragen eines Klebstoffs, müssen die Fachkräfte dementsprechend geschult sein und eine Abschlussprüfung absolviert haben.
Laien, die Klebstoff oder Montageschaum mit Polyurethan verarbeiten, haben im Vergleich ein deutlich geringes oder kein Intoxikationsrisiko, sie sollten dennoch nicht auf Handschuhe und Schutzbrille verzichten.
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