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Calciumsulfatestrich: Das sind die Vor- und Nachteile

Robust und glatt – Calciumsulfatestrich macht den Fußboden wie jeder andere Estrich auch eben und fit für den endgültigen Bodenbelag. Im Vergleich zu Zementestrich geht’s mit Calciumsulfatestrich schneller und komfortabler – meistens.


03.02.2021 - 08:13 Uhr
Calciumsulfatestrich verteilen

Der Calciumsulfatestrich wird meist als Fließestrich ausgebracht.

Foto: iStock/andreygonchar
Inhaltsverzeichnis

Estriche unterscheidet man je nach Bindemittel, Nutzung und ob man sie auf dem Boden als selbstnivellierenden Fließestrich ausbringt oder ihn wie Zementestrich per Hand glattzieht. Verlegt man Schläuche einer Fußbodenheizung im Estrich, spricht man von Heizestrich, unabhängig vom Bindemittel.

Was ist das Besondere an Calciumsulfatestrich?

Calciumsulfatestrich besteht aus Sand, Wasser, Zusatzstoffen wie Kalksteinsplittern zur Steigerung der Festigkeit und Calciumsulfat (CaSO4) beziehungsweise Modifikationen davon als Bindemittel. Calciumsulfat kommt als Anhydrit vor und ist im Prinzip wasserfreier Gips, weshalb Calciumsulfatestrich früher auch Anhydritestrich hieß und meist nicht als Fließestrich, sondern in erdfeuchter Konsistenz verlegt wurde.

Als Bindemittel kommen Anhydrit-Varianten infrage, die alle zu den Calciumsulfaten gehören beziehungsweise darauf basieren. Daher hat sich die Bezeichnung Calciumsulfatestrich durchgesetzt. Bindemittel sind unter anderem durch Brennen von Gips hergestellter Anhydrit. Der Wasserentzug vom Gips ist umkehrbar – beim Abbinden wird Anhydrit zu gut 60 Prozent wieder zu Gips.

Welche Eigenschaften hat Calciumsulfatestrich und wofür wird er verwendet?

Der Estrich wird sehr fest und härtet schnell und spannungsarm aus. Er verformt sich also fast gar nicht und neigt nicht zum Aufschüsseln, also der lästigen Aufwölbung oder auch Absenkung der Ränder beim Trocknen, was immer Risse zur Folge hat. Dadurch bleiben nach dem Verlegen von Fußbodenbelägen die Randfugen geschlossen.

Seine Biegsamkeit sowie die Zug- und Druckfestigkeit erreicht Calciumsulfatestrich bereits sehr früh nach dem Verlegen. Anhydritestrich kann nach drei Tagen begangen und nach fünf Tagen leicht belastet werden. Aber: Da beim Abbinden des Calciumsulfatestrichs nicht alles Anhydrit zu Gips wird, nimmt der Estrich in dauerfeuchter Umgebung Wasser auf, es entsteht Gips – und der quillt auf. Daher eignet sich Calciumsulfatestrich nur für Trockenräume. Im Vergleich zu Betonestrich ist Anhydritestrich nicht ganz so fest und sollte daher entsprechend weniger stark belastet werden.

Calciumsulfatestrich wird meist als Fließestrich verlegt und ist ein perfekter Heizestrich, da er Wärme gut leitet und speichert.

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Welche Vorteile und welche Nachteile hat Calciumsulfatestrich?

Vorteile von Calciumsulfatestrich

  • Er ist sehr zug- und druckfest.
  • Calciumsulfatestrich ist fugenlos gut verlegbar und auch für großformatige Fliesen geeignet. Gebäudefugen müssen übernommen werden.
  • Die Estriche lassen sich ohne Bewehrung verlegen.
  • Er ist bestens als Heizestrich verwendbar.
  • Calciumsulfatestrich trocknet nach der Verarbeitung schnell.
  • Die Kosten sind relativ niedrig, da dünnere Schichten möglich sind.

Nachteile von Calciumsulfatestrich

  • Er ist feuchtigkeitsempfindlich, nichts für dauerfeuchte Räume.
  • Calciumsulfatestrich sollte angeschliffen werden, damit ein Belag aus großformatigen Fliesen sicher hält.

Wie lange ist die Trockenzeit von Calciumsulfatestrich?

Calciumsulfatestrich bindet schnell ab, sodass man ihn unter Normalbedingungen nach drei Tagen begehen und nach einer Woche belasten und aufheizen kann. Zementestrich braucht dafür mindestens 21 Tage.

Nach dem Anschleifen und Absaugen der Oberfläche sollten Sie sie grundieren, wenn Sie Fliesen mit zementhaltigem Fliesenkleber verwenden. Bei Gipsspachtelmasse geht’s auch ohne Grundieren.

Ist Zementestrich oder Calciumsulfatestrich besser?

Das lässt sich pauschal nicht sagen, es kommt immer drauf an, wo man Estrich auf dem Boden braucht und wie er belastet wird. Beide Varianten haben ihre Vorteile und natürlich Nachteile. Wo es schnell gehen soll, ist Calciumsulfatestrich klar im Vorteil, die fast vierwöchige Wartezeit anderer Estriche entfällt. Wo es feucht oder gar nass ist oder der Boden wie bei Carports viel tragen muss, ist Zementestrich besser geeignet. Da würde sich Anhydritestrich nach und nach auflösen.

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