• Immobilien
  • Themen
  • DasHaus Zeitschrift
  • Newsletter

Bauhaus-Stil: Aufbruch in die Moderne

Das Bauhaus ist schon über 100 Jahre alt. Doch Bauhaus, was ist das eigentlich? Ein Baustil, eine Kunstschule? Für viele ist es gleichbedeutend mit der Moderne im Städtebau, Design und in der Architektur. Wir stellen Ihnen den Bauhaus-Stil und seine Geschichte im Porträt vor.


09.08.2022 - 08:34 Uhr
Bauhaus Dessau

Das Bauhaus-Gebäude in Dessau-Roßlau (1925 –1926) wurde von Architekt Walter Gropius entworfen und ist ein Meisterwerk der modernen Architektur. Der Bauhaus-Stil ist bis heute populär.

Foto: iStock/ezypix
Inhaltsverzeichnis

Bauhaus-Stil: Seine Geschichte

Seinen Ursprung hat das „Bauhaus“ in der 1919 vom Architekten Walter Gropius in Weimar gegründeten Kunstschule, nach der schließlich auch das weithin bekannte Hochschulgebäude „Das Bauhaus“ in Dessau benannt wurde. Wie bereits das Anliegen des Jugendstils zu Anfang des 20. Jahrhunderts war auch hier die Zielsetzung, Handwerk, Kunst und Leben miteinander zu verschmelzen sowie die materielle Produktion und die künstlerische Gestaltung zu vereinen. Mit einem großen Unterschied: Während die „Art Deco“ Bewegung noch auf verspielte, organische Formen setzte, entschied sich die Bauhaus-Avantgarde aus Künstlern, Architekten und Designern für eine industrielle, minimalistische Optik – Reduktion also.

Bauhaus-Gründer Walter Gropius leitete die Kunstschule in Weimar bis 1928, später machte sich der Avantgarde-Architektur Ludwig Mies van der Rohe als Direktor des Bauhauses einen Namen.

Warum wurde das Bauhaus 1933 geschlossen?

Während der nationalsozialistischen Herrschaft zog die Bauhaus-Schule kurzfristig nach Berlin und musste schließlich schließen, da sie als zu provokant empfunden wurde. Das Dessauer Bauhaus wurde als Koch- und Nähschule für Landfrauen, später als Amtsverwaltung zweckentfremdet. Schwer beschädigt nach Kriegsende 1945 wurde der Symbol-Bau lange Zeit links liegen gelassen und 1976 wieder restauriert.

Erst seit dem Mauerfall hat das Bauhaus als Ausstellungsgebäude wieder Bedeutung gewonnen und gilt als Paradebeispiel für den prägenden Bauhaus-Stil. Die Einflüsse der Schule wirkten jedoch auch schon während der Schließung weiter – von der Formensprache in der Architektur bis in die Designindustrie.

Häuser im Bauhaus-Stil mit Grundriss

Bauhaus-Architektur: Das ist typisch für den Stil

Was ist Bauhaus-Design?

Im heutigen Stadt- und Häuserbau kennt man sie nur zu gut: schwebende Glasfronten, Metall- und Stahlkonstruktionen, puristische weiße Flächen, die sich nur durch Farbe oder geometrische Form voneinander abheben. Minimalismus und Kunst – das ist der Bauhaus-Stil. Aus dem Bauhaus hervorgegangene Bau- und Wohnobjekte lassen sich außerdem als rational und funktional beschreiben. Denn die Entwürfe der Schule für Kunst und Architektur aus Weimar zeichnet besonders die Verschmelzung von Kunst und Funktion aus: „Form follows function“ – dieses Motto diente den Lehrenden und Studierenden an der Weimarer und später Dessauer Kunst- und Architekturschule als Vorbild. Der Bauhaus-Stil setzte sich damit signifikant von der traditionellen Baukunst ab.

Ideengeber hierbei war vor allem die industrielle Architektur aus Nordamerika: Speziell die Silos und Werkhallen aus Nordamerika inspirierten Gropius, den Vater des Bauhaus-Stils, zu der visuellen Gestaltung, die er 1926 exemplarisch am „Bauhaus“ in Dessau vollendete. Als Direktor der Bauhaus-Schule prägte er bis 1928 die Bauhaus-Avantgarde in Deutschland und brachte den Bauhaus-Stil schließlich mit seiner Auswanderung nach Amerika, wo er enormen Einfluss auf die US-Architektur sowie weltweit auf den Städtebau der Moderne hatte.

Bauhaus in São Paulo

Nachdem Gropius von Deutschland nach Amerika übersiedelte, eroberte der Bauhaus-Stil die ganze Welt, wie hier in São Paulo.

Foto: Marco Antonio
Schnell und einfach zur Traumimmobilie

Symbol-Bau für den Stil: Gropius Bauhaus in Dessau

Wer den Bauhaus-Stil betrachtet, kommt nicht umhin, sich mit dem „Bauhaus aus Dessau“ zu befassen: Dieser symbolische Baukomplex aus dem Jahr 1926 repräsentiert die visuellen Merkmale des Architekturstils par excellence und ist zugleich eines der bekanntesten Bauwerke der europäischen Moderne. Seit 1996 ist es sogar UNESCO Weltkulturerbe. Der Hochschulbau, entworfen und erbaut nach Entwürfen des Bauhaus-Gründers Walter Gropius, diente als Zentrum für Kunst und künstlerische Arbeit. Das Bauwerk selbst war asymmetrisch und äußerst transparent angelegt, um den Austausch und die Begegnung gemäß eines Kollektiv-Gedankens bestmöglich zu fördern.

Bauhaus Dessau

Das Paradebeispiel für den Bauhaus-Stil: Das Bauhaus in Dessau.

Foto: iStock/Maria Victoria Lopez

Die von Gropius propagierte Grundidee dabei war, die Bauweise den verschiedenen Funktionen der Räume der Hochschule anzupassen: Durchgehend verglaste Fassaden ohne tragende Funktion für das Gebäude sollten dabei Durchlässigkeit, Transparenz und Weite vermitteln – und lieferten jede Menge Tageslicht für die geräumigen Ateliers, aber auch für die in der traditionellen Architektur für gewöhnlich dunklen Gänge und Treppenhäuser. Um dem Gebäude dennoch die notwendige Stabilität zu geben, setzte Gropius auf Pfeiler am Gebäudesockel sowie innerhalb der Räume. Metallkonstruktionen wurden in die verglasten Fassadenvorhänge eingearbeitet und verliehen dem Gebäude seinen industriellen Charme. Typisch außerdem: der schwarz-weiße Anstrich und die teils durch farbige Flächen strukturierten Räume. Damit hob sich der Bauhausstil maßgeblich von bisherigen historischen Baustilen ab und war eine gestalterische Revolution, die sich nicht zuletzt auch im Design von Möbeln und Objekten niederschlug.

Der Bauhaus-Stil heute

Direkten Einfluss hatte der Bauhaus-Stil vor allem auf den sozialwirtschaftlichen Massenwohnbau in den Städten sowie auch auf individuelle Bauvorhaben: Noch heute spielt die Bauhaus-Optik eine wichtige Rolle und inspiriert viele Architekten, die Nutz- wie auch Wohnobjekte weiterhin gern mit verglasten Hausecken und transparenten, scheinbar schwebenden Glasfassaden im ansonsten massiven Blockhausbau entwerfen. Inzwischen gibt es längst Bungalows und Fertighäuser in der typischen Bauhaus-Optik zu kaufen.

Bauhaus Master House in Dessau

Das "Master House" in Dessau, entworfen von den Bauhaus-Künstlern Georg Muche und Oskar Schlemmer, zeigt wunderbar, wie modern und kunstvoll ein Gebäude im Bauhaus-Stil aussehen kann.

Foto: iStock/ezypix
Spannende Architektur
Weitere Artikel
Bebauungsplan Wohngebiet
Bauplanung
Bebauungsplan lesen und verstehen

Auf dem Weg zum Neubau ist einer der ersten und wichtigsten Schritte das genaue Studieren des Bebauungsplans. Entwickelt wird dieser aus dem übergeordneten Flächennutzungsplan heraus. Im Gegensatz zum verbindlichen Bauleitplan ist der Flächennutzungsplan mit seiner Darstellung ausschließlich behördenverbindlich. Im Bebauungsplan legen Gemeinden fest, auf welche Art und Weise Grundstücke bebaut, bepflanzt und benutzt werden dürfen, welche Eigenschaften die Gebäude aufweisen müssen und welche Abstände einzuhalten sind.

Nutzfläche eines Hauses bestimmen
Bauplanung
Nutzfläche im Haus: Was ist der Unterschied zur Wohnfläche?

Nutzfläche, Wohnfläche, Grundfläche – diese drei Begriffe haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Aber kennen Sie die Unterschiede? Wir lösen auf und schauen uns die Nutzfläche im Haus und ihre Berechnung einmal genauer an.

3 Bilder
Heizventile
Bauplanung
Heizkörperventile: Diese Arten gibt es

Sie sind einfach zu bedienen und helfen uns, im Winter warm zu bleiben: Heizungsventile. Neben klassischen Thermostatventilen, die per Hand gesteuert werden, gibt es mittlerweile auch smarte Varianten. Wir zeigen Ihnen, welche Heizkörperventil-Arten es gibt, wie sie funktionieren und wie Sie einen Thermostatkopf selbst austauschen.

Pufferspeicher für Wärmepumpe
Bauplanung
Pufferspeicher für Wärmepumpe: Vorteile, Nachteile, Kosten

Wärmepumpen gibt es mit und ohne Pufferspeicher. Was es damit auf sich hat, welche Vorteile und Nachteile er bringt und warum ein Pufferspeicher sinnvoll ist, erfahren Sie hier.

4 Bilder
Energieeffizienz
Bauplanung
KfW-Effizienzhaus: Standards und Anforderungen im Vergleich

Die Anforderungen der KfW-Effizienzhäuser gilt es zu erfüllen, wenn Sie energieeffizient bauen oder umbauen möchten. Denn nur wenn diese konsequent umgesetzt werden, können Sie von den entsprechenden Förderprogrammen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) profitieren. Hier erfahren Sie alles über die unterschiedlichen KfW-Effizienzhäuser, deren energetische Standards und mögliche Darlehen.

Download verfügbar
3 Bilder
Wand, die mit Gipsplatten verkleidet wird
Bauplanung
Rigipswand: Tipps und Tricks zum Aufbau

Ob beim Renovieren oder Ausbauen – Rigips oder Gipskarton ist beim Trockenbau nicht mehr wegzudenken. In diesem Ratgeber erklären wir, was eine Rigipswand so besonders macht und wie man sie selbst aufbaut.

  • Rechtliches
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Haftung
  • AGB
  • Push-Nachrichten
  • Einwilligungsmanager
© 2024 - Das Haus Online, BurdaVerlag Publishing GmbH